Christoph Dortmund ab sofort mit Rettungswinde im Einsatz

Filderstadt (ots) Die Dortmunder Luftretter werden ab dem 15. Mai mit einer fest installierten Rettungswinde im Einsatz sein, um Menschen im unwegsamen Gelände und in schwierigen Einsatzsituationen schneller versorgen zu können. Damit ist Christoph Dortmund der erste zivile Rettungshubschrauber in Nordrhein-Westfalen, der mit einer Rettungswinde ausgestattet ist. Alle Piloten, Notfallsanitäter und Notärzte der Station Dortmund wurden in den vergangenen Monaten umfangreich geschult. Vor der Indienststellung fand das Abschlusstraining mit den Bergwachten Winterberg, Hessen und Nordrhein in Winterberg statt.

Stationsleiter und Pilot Markus Sandmann zeigt sich zufrieden und blickt optimistisch nach vorn: „Mit der Rettungswinde haben wir viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Wir können verunglückte Sportler im Sauerland retten, sind aber auch bei Katastrophen wie einer Flut in der Lage, Menschen schnell zu helfen. Das gibt uns allen ein sehr gutes Gefühl.“

Dass die gesamte Crew, bestehend aus Pilot, Notfallsanitäter, der zugleich als Winden-Operator im Einsatz ist, und Notarzt hervorragend zusammenarbeitet, davon konnte sich Sebastian Schneider, Ausbildungsleiter Winde bei der DRF Luftrettung, beim Training in Winterberg ein Bild machen: „Bei der Windenrettung zählt Teamarbeit. Die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb sind Teamfähigkeit und der Teamgedanke das oberste Gut, das wir haben. Jeder muss auf den anderen schauen und jeder muss sich zu 100 Prozent auf den anderen verlassen können. Nur so können wir professionelle und gute Arbeit ableisten.“

Luftrettung ist immer Teamarbeit

Da es in der Luftrettung immer um Teamarbeit geht und dies auch im Zusammenspiel mit anderen Rettungskräften, waren die Bergwachten Winterberg, Hessen und Nordrhein mit insgesamt 16 Bergrettern beim Training dabei.

„Im Einsatzbereich der Bergwacht Winterberg bestand in der Vergangenheit nicht die Möglichkeit, in adäquater Zeit auf einen Hubschrauber mit Rettungswinde zurückzugreifen. Immer wieder kam es zu zeit- und personalaufwendigen Rettungsaktionen. Nach einer Auswertung von Einsätzen aus den vergangenen Jahren kommen wir zu dem Schluss, dass bis zu zwei Prozent der von uns versorgten Patienten positiv von einem Rettungshubschrauber mit Rettungswinde profitieren können“, berichtet Marc Ramspott, technischer Leiter Bergwacht des DRK Landesverbandes Westfalen-Lippe.

Weitere Vorteile sieht Dieter Lütteken, Leiter der Bergwacht Winterberg im DRK KV Brilon: „Hier geht es zum einen um die schnelle Zuführung eines Notarztes in unwegsames Gelände wie z.B. ausge-dehnten Langlaufloipen und zum anderen um eine schonende Rettung mit der Rettungswinde ggf. mit zügigem Transport auch in entferntere Spezialkliniken.“

Thorsten Rediger, Vorstand des DRK Kreisverbandes Brilon e.V., betont die Vorteile der Zusammenarbeit der Rettungsdienste: „Die gegenseitige Unterstützung bei komplexen Einsätzen ist unabdingbar und bekommt durch die Zusammenarbeit zwischen Bergwacht und DRF Luftrettung in der Rettungskette neue Möglichkeiten.“

Und Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, erläutert, warum die Station Dortmund mit einer Rettungswinde ausgestattet wurde: „Die Zugriffsmöglichkeit aus der Luft, in Kombination mit dem Einsatz der Rettungswinde, schöpft die technischen Möglichkeiten eines Hubschraubers optimal aus und wird die zivile Luftrettung noch leistungsstärker machen. Vom Standort Dortmund aus, als zentraler Punkt in Nordrhein-Westfalen, können topographisch schwierige Regionen oder urbane Gebiete sehr gut und schnell erreicht werden.“

Besonderheiten der Dortmunder Station der DRF Luftrettung

Durch seine zentrale Stationierung in Nordrhein-Westfalen kann der Dortmunder Hubschrauber Kliniken in kurzer Anflugzeit erreichen. Das Dortmunder Team führt beispielsweise Inkubatortransporte und

spezielle ECMO-Transporte durch. Bei diesen Transporten handelt es sich um Flüge von Patienten mit schweren Herzerkrankungen unter Einsatz eines Herzunterstützungssystems. Um sicherzustellen, dass der mobilen Medizintechnik nicht der Strom an Bord ausgeht, kommt an Bord von Christoph Dortmund ein 230V-Inverter zum Einsatz. Dank dieses Spannungswandlers ist eine immerwährende Strom-

versorgung gewährleistet, die der Patientensicherheit dient: Neben 12-Volt-Anschlüssen steht damit während des Fluges eine redundante Stromversorgung zur Verfügung, die einen Ausfall dieser

lebenswichtigen Geräte aufgrund mangelnder Akku-Kapazität verhindert. Christoph Dortmund ist

außerdem einer von bundesweit wenigen Hubschraubern, der Transporte mit einer mobilen Herz-Lungen-Maschine durchführen kann. Dazu hat die Station mit verschiedenen Unikliniken und Herzzentren in Nordrhein-Westfalen Transportkonzepte etabliert. Im Rahmen des Dual-Use Konzeptes kann der Hubschrauber auch in der Notfallrettung eingesetzt werden. In diesen Fällen ist die Hubschrauberbesatzung innerhalb von zwei Minuten nach Alarmierung in der Luft.

Historische Entwicklung

Zwischen 1989 und 2002 wurde die Station durch den Ambulanzflugdienst Westfalen betrieben.

Der Flugbetrieb wurde durch verschiedene Hubschrauberbetreiber sichergestellt. Am 15. Juli 2012

übernahm die HSD Luftrettung gemeinnützige GmbH den Flugbetrieb, die auch seit Anfang 2003 den kompletten Stationsbetrieb sicherstellte. Im Jahr 2011 wurde das Stationsgebäude kernsaniert und um Funktions-, Büro-, Aufenthalts- und Ruheräume erweitert. Im Zuge der Aufschmelzung der HSD Luftrettung gemeinnützige GmbH wird die Station seit dem 01. Januar 2015 durch die DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG betrieben.

Über die DRF Luftrettung

Die DRF Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. An 29 Stationen in Deutschland leistet die gemeinnützige Organisation Einsätze in der Notfallrettung und führt Verlegungsflüge von kritisch kranken oder verletzten Personen zwischen Kliniken durch. An elf dieser Stationen sind die Crews rund um die Uhr einsatzbereit, an vier Standorten kommen Hubschrauber mit Rettungswinde zum Einsatz. Darüber hinaus holt die DRF Luftrettung mit eigenen Ambulanzflugzeugen Patientinnen und Patienten aus dem Ausland zurück.

Zur DRF Luftrettung gehören seit 2001 die österreichische ARA Flugrettung mit drei Stationen, darunter ein Winterstandort, sowie seit 2019 die NHC Northern Helicopter, die an drei Stationen Einsätze in der Luft- und Wasserrettung leistet.

Für den kontinuierlichen Ausbau ihrer lebensrettenden Aufgabe ist die gemeinnützige Luftrettungsorganisation auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Rund 400.000 Fördermitglieder weiß der DRF e.V. bereits an seiner Seite.

Mehr Informationen unter www.drf-luftrettung.de

Pressekontakt:

DRF Luftrettung
Rita-Maiburg-Straße 2
D-70794 Filderstadt
presse@drf-luftrettung.de

Konstantin Muffert
T +49 15125182168
konstantin.muffert@drf-luftrettung.de

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Bildrechte: Fliegen seit heute mit einer fest installierten Rettungswinde, das Leitungsteam von Christoph Dortmund, v.l.: Dr. Sebastian Rossbach, ltd. Hubschrauberarzt, Markus Sandmann, Pilot und Stationsleiter und Patrick Postelt, HEMS TC und stellv. Stationsleiter. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/60539 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis.

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