September16 , 2025

Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

StartAllgemeinZentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

ZDK: Die Hälfte von E-Auto-Interessierten entscheidet sich gegen den Kauf
Autojahr 2021: Neuwagen-Umsatz weiter gesunken, Rendite schwach

Bonn (ots) Rund die Hälfte der Kunden, die sich im Januar für den Kauf eines batteriebetriebenen Fahrzeugs oder eines Plug-in-Hybrid interessiert zeigten, hat sich gegen den Kauf entschieden. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) vom 7. bis 11. Februar bei Autohäusern durchgeführt hat. Daran nahmen 521 Betriebe teil. Auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes machte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski die fehlende Klarheit bei der Fördersituation über 2022 hinaus für die Verunsicherung verantwortlich. Eine wichtige Forderung des ZDK an den Bundeswirtschaftsminister laute daher, bei der Gewährung der Fördermittel das Bestelldatum des Fahrzeugs als Maßstab zu nehmen und nicht das Datum der Auslieferung.

Darüber hinaus forderte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski den Bundesverkehrsminister auf, sein Postulat der Technologieoffenheit bei alternativen Antrieben nicht aus dem Blick zu verlieren. „Wenn wir die Klimaziele im Straßenverkehr erreichen wollen, muss der Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in die Strategie zur CO2-Minderung einbezogen werden. Weltweit sind aktuell rund 1,4 Milliarden Pkw mit Verbrennungsmotoren ausgestattet, davon in Deutschland rund 46 Millionen. Auch diese Fahrzeuge könnten ihren Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz leisten, indem sie mit CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen betrieben würden“, so Karpinski. Diese E-Fuels wären sofort einzusetzen, auch als Beimischung zu Benzin- oder Dieselkraftstoff. Um sie schon bald verfügbar zu haben, bedürfe es jedoch des politischen Willens, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa mit starken Anreizen zur Einführung von E-Fuels, aber insbesondere auch mit Planungssicherheit für Investoren, um Anlagen für die Herstellung dieser Kraftstoffe errichten zu können.

Autojahr 2021: Weniger Umsatz, schwache Rendite

Die Verunsicherung der Kunden trifft das Kraftfahrzeuggewerbe in einer ohnehin schwierigen Lage. So brachte das Autojahr 2021 spürbare Umsatzeinbußen im Neuwagenhandel, bei jungen Gebrauchtwagen und im Service. Der Handel mit älteren Gebrauchtwagen, aber auch das Geschäft mit Lastkraftwagen brachte hingegen Zuwächse. Daraus ergab sich ein Rückgang des Gesamtumsatzes im Kraftfahrzeuggewerbe von minus 2,7 Prozent auf rund 179,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2020. Für das Jahr 2021 lag die Umsatzrendite im vorläufigen Durchschnitt bei 1,3 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Jahres 2020. „Das ist jedoch kein Anlass, in Jubelstürme auszubrechen“, so ZDK-Präsident. „Von den Gewinnmargen der Hersteller und Importeure können wir als überwiegend mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer im Handel nur träumen.“

Neuwagen-Umsatz eingebrochen

Der Umsatz mit fabrikneuen Pkw im Markenhandel ist im Jahr 2021 um minus 8,8 Prozent auf 57,4 Milliarden Euro eingebrochen. Die fabrikatsgebundenen Händler verkauften rund 1,52 Millionen neue Pkw, das waren noch einmal 12,3 Prozent weniger als im schwachen Jahr 2020. Verglichen damit ist das Gesamtvolumen aller Pkw-Neuzulassungen um minus 10 Prozent auf rund 2,62 Millionen Einheiten zurückgegangen. Der Markenhandel hatte daran einen Anteil von 57,9 Prozent. Die Gründe für den erneuten Umsatzrückgang waren der Lockdown im ersten Halbjahr mit Verkaufsbeschränkung im Präsenzhandel sowie die Halbleiter-Krise mit mangelnder Verfügbarkeit von Neufahrzeugen.

Gebrauchtwagen-Geschäft: Markenhandel leidet, freier Handel wächst

Der Umsatz des Markenhandels mit Gebrauchtwagen sank um 8,3 Prozent auf rund 57,4 Milliarden Euro. Mit rund 2,7 Millionen Besitzumschreibungen betrug der Anteil des Markenhandels am gesamten Gebrauchtwagengeschäft 40 Prozent, das waren 8 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2020. Wegen der Lieferengpässe bei Neuwagen rückten vor allem junge Gebrauchtwagen verstärkt in den Fokus. Diese wurden schnell zur Mangelware, da der Nachschub ausblieb, sonst vor allem gespeist von Flottenbetreibern, Autovermietern und Leasingrückläufern.Im freien Gebrauchtwagenhandel, wo überwiegend ältere Fahrzeuge vermarktet werden, wuchs der Umsatz um rund ein Drittel auf 26 Milliarden Euro. Das lag auch am gewachsenen Marktanteil von 27 Prozent, einem Zuwachs von 6 Prozentpunkten gegenüber 2020. Das fehlende Drittel entfiel auf Privatverkäufe.

Umsatz-Rückgang im Service

Im Geschäftsfeld Service und Reparatur brachte das Jahr 2021 einen Umsatzrückgang von minus 5,8 Prozent auf rund 25,9 Milliarden Euro im Vergleich zu 2020. Die Quote der durchschnittlichen Werkstattauslastung lag bei 80 Prozent und damit um einen Prozentpunkt über dem Niveau von 2020, jedoch immer noch um 3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorkrisenjahres 2019.

Anzahl der Betriebe stabil, aber weniger Markenbetriebe

Die Anzahl der Betriebe ist im vergangenen Jahr mit 36.570 (minus 10 Betriebe oder 0,03 Prozent) nahezu konstant geblieben. Während die Zahl der fabrikatsgebundenen Betriebe um 1 Prozent bzw. 140 Betriebe auf 14.460 schrumpfte, legte die Zahl der nicht fabrikatsgebundenen Betriebe um 0,6 Prozent bzw. 130 Betriebe auf 22.110 zu. Erfasst sind alle organisationsfähigen Betriebe ab einer jährlichen Umsatzgröße von 100.000 Euro aufwärts.Die Anzahl der Beschäftigten ging auf 435.000 zurück, das sind 0,3 Prozent bzw. 1.200 weniger als im Jahr 2020. Die Gesamtzahl der Auszubildenden lag im vergangenen Jahr bei 88.600 und damit um 2,2 Prozent niedriger als im Jahr 2020 (90.600).

Pressekontakt:

Ulrich Köster, ZDK-Pressesprecher
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester@kfzgewerbe.de

Original-Content von: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), übermittelt durch news aktuell


„PRNews24.com ist Ihr Spezialist für die effektive Online-PR und sorgt für eine weitreichende und suchmaschinenoptimierte Veröffentlichung Ihrer Pressemeldung und Nachrichten.“

Artikel teilen:

carPR.de - Presseverteiler für Auto News
Hinweis: Gefällt Ihnen dieser Artikel, Sie können Ihre eigene Pressemitteilung ebenfalls unkompliziert über CarPR.de veröffentlichen.

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Prnews24.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Weitere Pressemitteilungen

Vorteile und Nachteile von Elektroautos mit Anhängerkupplung für das Jahr 2025: Eine Analyse

Mit dem Aufkommen neuer Elektroautos, die Anhänger ziehen können, kommen auch neue Herausforderungen. In diesem Artikel analysieren wir die Vor- und Nachteile dieser Technologien im Jahr 2025. Entdecken Sie, warum einige Modelle besser als andere abschneiden.

Motorschaden erfolgreich verkaufen: Der umfassende Leitfaden für Autobesitzer, die niergends zu kurz kommen möchten

Viele Autofahrer scheuen sich, ein defektes Fahrzeug zu verkaufen, da sie befürchten, nicht den Wert zu erhalten, den sie erwarten. Dieser umfassende Leitfaden bietet Ihnen eine vollständige Übersicht über alle Möglichkeiten beim Verkauf eines Autos mit Motorschaden. Lernen Sie, wie Sie den besten Preis realisieren und gleichzeitig den Prozess stressfrei gestalten können.

Die schlüsselfaktoren für Vertrauen und Erfolg in der PR für Elektromobilität in Deutschland: Ein umfassender Leitfaden

Die Rechtfertigung einer PR-Agentur in der Elektromobilität erfordert Verständnis, Fähigkeiten und Engagement für nachhaltige Kommunikation. Unternehmen müssen lernen, wie durch spezialisierte PR-Maßnahmen Vertrauen zu gewinnen ist. Informieren Sie sich über die Eckpfeiler, die eine erfolgreiche PR für die Elektromobilitätsbranche ausmachen.

Wallbox für E-Autos: Vorteile und Möglichkeiten beim Laden in der eigenen Garage – alles, was Sie wissen müssen

Die eigene Wallbox ist der Schlüssel zu einer effizienten Ladeinfrastruktur für Ihr Elektrofahrzeug. In diesem Artikel beleuchten wir die Vorteile und Funktionalitäten, die Ihnen die Nutzung einer Wallbox bietet. Entdecken Sie, wie einfach und sicher das Laden in der eigenen Garage ist.

Duisburgs Entwicklung zur E-Mobilitäts-Stadt: Der aktuelle Stand der Ladeinfrastruktur und die langfristigen Planungen bis 2030

Die Stadt Duisburg macht ernst mit der Elektromobilität – doch wie steht es aktuell um die Ladeinfrastruktur? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die momentane Lage und wie die Stadt für die Zukunft plant. Ein Blick auf die langfristigen Ziele zeigt, wie Duisburg weiter wachsen möchte.

Kaufentscheidung für defekte Fahrzeuge: So analysieren Sie Motorschäden und Kostenrisiken umfassend

Die Kaufentscheidung für ein Fahrzeug mit Motorschaden sollte gut überlegt sein. Hier erfahren Sie, wie Sie die verschiedenen Aspekte analysieren und Ihre Kaufentscheidung auf festem Grund fassen können. Erlernen Sie effektive Strategien zur Risikoabschätzung beim Kauf.

Artikel: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)