November27 , 2025

PeopleMover im ÖPNV: elektrisch, autonom und „on demand“

StartAllgemeinPeopleMover im ÖPNV: elektrisch, autonom und „on demand“

PeopleMover im ÖPNV: elektrisch, autonom und "on demand"

Genfer Autosalon: Professor Günther Schuh und NRW-Ministerpräsident Laschet vor dem e.GO Mover (Bildquelle: @e.GO Mobile AG)

Das Projekt „Hub Chain“ in Osnabrück und einem Standort in Mecklenburg-Vorpommern ist Anfang 2018 gestartet, um den öffentlichen Personennahverkehr mit individuellen Mobilitätswünschen in der Stadt und auf dem Land zu verzahnen und ihn somit zu flexibilisieren. Die beiden Zauberworte heißen bei Hub Chain „on demand“ und „autonomes Fahren“. Sie bedeuten hier, einen autonom und elektrisch fahrenden Kleinbus – wie bei einem Taxi – individuell zu ordern, um Anschluss an bestehende ÖPNV-Fahrpläne zu erhalten. Dabei muss die Reise bei Planung und Durchführung für den Nutzer möglichst einfach sein: Sie führt über eine einzige Plattform und ein Interface, etwa auf einem Smartphone. Nur so wird ein solches Angebot auch allgemein akzeptiert. Die Mobilitätsapp für Hub Chain gibt es schon, es ist der VOSpilot der Osnabrücker Verkehrsgemeinschaft. Nach der Testphase kann hier innerhalb des Projektes künftig auch das neue On Demand-Angebot integriert werden.

„Weit vorn in Deutschland“
Nicklas Monte ist Projektleiter beim Hub Chain-Konsortialführer und überzeugt davon, dass Hub Chain innerhalb deutscher Mobilitätsangebote im Nahverkehr weit vorn liegt. „Im Juni bereits gehen wir auf die betriebsinterne Teststrecke“, so Monte. Und, falls alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen, geht Hub Chain ab September auf die öffentliche Teststrecke am Innovation Center Osnabrück (ICO). „Meines Wissens ist es das einzige Angebot in Deutschland, das derzeit den bestehenden Nahverkehr mit einem On demand-Angebot digital verbindet“, so Projektleiter Monte.

Gegenüber den zahlreichen Mobilitätsangeboten einer Stadt sind die Fortbewegungsmöglichkeiten für Menschen in ländlichen Räumen vielfach nur gering ausgeprägt. Meist lässt sich der öffentliche Nahverkehr auf dem Lande nicht wirtschaftlich darstellen. So ist es kein Wunder, dass bei der Fortbewegung in ländlichen Räumen der private KFZ-Verkehr dominiert – mit allen bekannten Nachteilen.

Doch auch für diese Herausforderung hat Hub Chain ein Angebot, das derzeit in der Region Elde/Müritz in Mecklenburg-Vorpommern realisiert wird. Auch hier geht es um Taktung und Verzahnung, allerdings soll hier vor allem ein Dorf und ein touristisch beliebter Gutshof mit einem bestehenden Nahverkehrsangebot verbunden werden. Sobald die Tests in Osnabrück erfolgreich absolviert sind, geht der Kleinbus zu Testzwecken in die ländliche Region Mecklenburg-Vorpommerns.

Fährt der Kleinbus des Herstellers Easymile auch schon wirklich autonom? „Technisch kann er das“, so Nicklas Monte, „doch sicher wird es noch einige Zeit dauern, bis die rechtlichen Grundlagen dafür angepasst sind.“ Und so wird der Kleinbus vorerst noch mit einem Steward fahren, der jederzeit ins Geschehen eingreifen kann.

UrbanMove – der kundenoptimierte städtische PeopleMover
Anders als bei Hub Chain standen zu Beginn des IKT EM III-Projekts „UrbanMove“ zunächst die Funktionalität des elektrischen Kleinbusses „e.GO Mover“ und Nutzerbedürfnisse im Vordergrund. Wer würde innerstädtisch welchen Fahrzeugtyp wann und wie nutzen wollen? Das waren die Fragen, die das Team um Max Heyder von der e.GO Mobile AG ausführlich mit unterschiedlichen Testgruppen erörtert hat. Die Themen „Sicherheit“ und „Komfort“ waren den Befragten dabei sehr wichtig, aber auch Konzepte wie „Kameraüberwachung“ oder „Schiebetüren“ wurden häufig genannt.

Wichtig ist dem UrbanMove-Konsortium außerdem das Mitwirken der Stadt Aachen und ihrer Bürger sowie die Beteiligung an der „Erlebniswelt Mobilität Aachen“ mit ihren mittlerweile über 20 Projektpartnern, die in agilen Arbeitsgruppen an neuen Mobilitätslösungen für Aachen arbeiten.

Das Herzstück von UrbanMove ist eine Dienstleistungsplattform, die alle relevanten Daten zur Verkehrsinfrastruktur der Stadt, den Elektrobussen und Kundenanfragen miteinander verknüpft. Auf dieser Grundlage entwickeln die Partner ein Servicemanagement, um sich an den Bedürfnissen der Nutzer zu orientieren. Die Buchungs-, Zahlungs- und Energiemanagementdaten dienen dann als Infrastrukturdaten, um Services und Routen fortlaufend zu optimieren.

Unabhängig von Haltestellen und Fahrplänen
Mit ihrer App erhalten die Nutzer Informationen zu bevorstehenden Fahrten sowie Abfahrts- und Ankunftsorten und können eine Fahrt von ihrem Standort aus buchen. Die autonomen Elektrobusse sollen so das klassische ÖPNV-Angebot erweitern, indem Fahrgäste unabhängig von Haltestellen und Fahrplänen den PeopleMover nutzen. Weitere Vorteile: die Fahrgäste gewinnen Zeit, denn sie müssen keine Parkplätze mehr suchen und können trotzdem flexibel an- und abreisen.

Laut Max Heyder steht der e.GO Mover kurz vor dem Produktionsanlauf, die Software-Plattform befindet sich bereits in einer prototypischen Anwendung. Schon vor dem Test in der Öffentlichkeit können e.GO-Mitarbeiter das Angebot betriebsintern testen und das sogenannte Pooling, also das Sammeln der Fahrtteilnehmer für einen effizienteren Personentransport, ausprobieren. Mit einer Behörden-Genehmigung für das automatisierte Fahren des e.GO Mover rechnet Heyder Mitte nächsten Jahres. Dann kann das Projekt auf dem Aachener Campus Melaten in Betrieb gehen. Bis Ende 2020 soll so ein Geschäftsmodell entstehen, das sich technologisch und wirtschaftlich aus den Daten und Erfahrungen des Pilotprojekts und den Nutzerfeedbacks speist.

Weitere Informationen: www.digitale-technologien.de

Über das Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“
Im Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität III: Einbindung von gewerblichen Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie und Mobilitätsinfrastrukturen“ fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) von 2016 – 2020 derzeit 22 Pilotprojekte mit ganzheitlichen Lösungskonzepten und beispielhaften Systemlösungen, die Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle integrativ berücksichtigen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen auf Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) basierende Innovationen bei Fahrzeugtechnik, wirtschaftlichen Flotten- und Logistikkonzepten, Lade-, Kommunikations- und Plattformtechnologien sowie die Einbindung von Elektrofahrzeugen in intelligente Energie- und Verkehrsnetze.

Firmenkontakt
Geschäftsstelle IKT für Elektromobilität III
Gadir Al-Haimoni
Bismarckstraße 33
10625 Berlin
030 / 38 38 68 – 30
geschaeftsstelle@ikt-em3.de
http://www.digitale-technologien.de

Pressekontakt
Redaktionsbüro Ecken
Christoph Ecken
Im Sand 7
69115 Heidelberg
0160 / 91 087 557
christoph.ecken@redaktionsbuero-ecken.de
http://www.xeneris.net/leistungen_public.php

Artikel teilen:

carPR.de - Presseverteiler für Auto News
Hinweis: Gefällt Ihnen dieser Artikel, Sie können Ihre eigene Pressemitteilung ebenfalls unkompliziert über CarPR.de veröffentlichen.

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Prnews24.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Weitere Pressemitteilungen

Motorinstandsetzung oder Verkauf? – Die wachsende Komplexität der Entscheidungen für Fahrzeughalter im Jahr 2025 und was zu beachten ist

Im Jahr 2025 stellen komplexe Technologien und steigende Reparaturkosten Fahrzeughalter vor eine schwierige Wahl. Die Vor- und Nachteile einer Instandsetzung versus Verkauf müssen sorgfältig abgewogen werden, um finanzielle Einbußen zu minimieren. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um diese Entscheidungsfindung.

Kfz-Werkstattpreise 2025: Erforschen Sie die Ursachen für höhere Kosten und entdecken Sie Lösungen zur langfristigen Reduzierung der Ausgaben

Die Kostenerhöhung in Kfz-Werkstätten im Jahr 2025 wird für viele Autofahrer spürbar sein. Die Faktoren, die zu diesen Preiserhöhungen führen, sowie mögliche Einsparstrategien werden in diesem Artikel behandelt. Verstehen Sie die Dynamik der Werkstattpreise und wie Sie diese beeinflussen können.

Gebrauchtwagentrends 2025: Preisanalyse und die Rolle der Digitalisierung im Fahrzeuthandel

Die Preisanalyse spielt im Gebrauchtwagenmarkt 2025 eine zentrale Rolle, während die Digitalisierung den Handelsprozess vereinfacht. Käufer profitieren von verbesserter Markttransparenz, was ihnen hilft, bessere Entscheidungen zu treffen. In diesem Artikel werden die aktuellsten Preisentwicklungen und deren Auswirkungen auf den Markt beschrieben.

Umfassende Analyse des Motorschadenmarktes 2026: Reparaturpreise im Vergleich zur Verkaufsoption

Die steigenden Kosten für die Reparatur von Motoren stellen Autofahrer im Jahr 2026 vor enorme Herausforderungen. Daher wägen viele Halter die Vorzüge eines direkten Verkaufs ab, besonders bei hohen Reparaturaufwänden. In diesem Artikel liefern wir Ihnen eine umfassende Marktanalyse und Einsichten zu Ihrer Entscheidungsfindung.

Deutsche Gebrauchtwagen auf dem internationalen Markt: Einblick in die Anfragen und Trends 2026

Der Autoexport von deutschen Gebrauchtwagen hat im Jahr 2026 an Bedeutung gewonnen. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die Hauptblickwinkel und Trends, die den Fahrzeugexport ankurbeln. Sehen Sie, welche Märkte in der internationalisierten Automobilindustrie entscheidend sind.

Innovationen beim autonomen Fahren: Die Rolle von Kooperationen zwischen Technologie und Automobilindustrie bis 2025

Die Zusammenarbeit zwischen Technologie- und Automobilunternehmen prägt die Zukunft des autonomen Fahrens. In diesem Artikel wird untersucht, wie solche Kooperationen bis 2025 den Markt beeinflussen könnten. Welche innovativen Ansätze kommen aus diesen Kooperationen und wie könnten sie die Transportation-Branche transformieren?

Artikel: PeopleMover im ÖPNV: elektrisch, autonom und „on demand“